Probefahrt Yamaha Niken

Da in meinem Bekanntenkreis das Interesse eines Feedbacks von der Probefahrt groß war, möchte hier meine Eindrücke von der Probefahrt mit der Yamaha Niken schildern. Zur Verfügung gestellt wurde mir das Motrrad vom Niken Testcenter Yamaha Zentrum Haltern am See, An der Ziegelei 7, 45721 Haltern am See.
Bei der ersten Begegnung mit dem Motorrad wirkt es ersteinmal sehr wuchtig. Wenn man davor steht und auch, wenn man drauf sitzt. Das Motorrad ist aber nicht breiter, als jedes andere auch. Man sitzt aufrecht, wie bei einer Reiseenduro, was sich leider auch im Winddruck bemerkbar macht, da die Scheibe kaum Windschutz bietet.
Das erste Einrollen war unproblematisch und sehr neutral. Man sieht und merkt die zwei Vorderräder in keinster Weise. Sie lenkt sehr neutral ein, kein Kippeln, kein in die Kurve fallen und kein Aufrichten. Ich bin enges, kurviges Geläuf gefahren (sofern man das im Münsterland findet…) mit schlechtem Straßenbelag. Die Niken liegt sehr stabil in der Vorderhand und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Federung ist erstklassig vorne und sehr satt. Hinten hoppelt das Rad unmotiviert über die Schlaglöcher. Mein Yamaha-Händler hat diesen Eindruck bestätigt und eine andere Maschine mit weicherer Feder ausgestattet. Dort soll das Fahrverhalten deutlich ausgewogener sein soll.
Die Bremsen sind gut, erfordern aber sehr hohe Handkräfte um das ABS zum Arbeiten zu bringen. Der Dreizylindermotor ist etwas brummig und in unteren Drehzahlen etwas schwach. Mir liegt dieser Motor nicht. Wo ich mich dran gewöhnen könnte, wäre der Tempomat und der Quickschifter. Das ist schon ein Erlebnis, wenn man in Schräglage voll beschleunigt und ohne Gas wegzunehmen die Gänge durchschalten kann. Allerdings überfordert dies das Hinterrad, welches dann mal zur Seite ausbrechen will. Ist gewöhnungsbedürftig… Da ich ein ruhiger Fahrer bin, bin ich auch recht entspannt gefahren ohne die maximale Schräglage zu testen. Ich bin die Kurven aber bestimmt immer 10-20 km/h schneller gefahren als mit meinen Moppeds.
Es war auch ein Autobahnabschnitt mit Vollgasanteil dabei. Die Niken soll bei 225 km/h abgeregelt sein, schneller als 197 km/h habe ich nicht geschafft. Ab 180 wird sie doch sehr träge. Da ist meine Kilo-Fazer schon etwas souveräner. Der Winddruck wird dann schon enorm. Allerdings hatte ich eine Textiljacke an und keine enge Lederjacke, was auch etwas Unruhe ins Fahrwerk gebracht hat. An der Tankstelle kam nochmal ein kleiner Schock. Fast 10 Liter bei vielleicht 100 Kilometer. Vielleicht war der Tank auch nicht richtig voll gewesen. Bordcomputer hat etwas um 6,1 Liter/100 km angezeigt. Aber vermutlich über die Gesamtlaufleistung von 3400 km.
Als Fazit kann ich nur sagen, wagt es! Macht eine Probefahrt. Sie macht Spaß und es ist ein Erlebnis. Allerdings kein Motorrad für mich. Vielleicht mit dem Motor der MT-10…

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